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Hartschale oder Stoff? Für welchen Koffer soll ich mich entscheiden?


Wenn es um die Wahl des Koffers geht, dann spielt nicht nur die Größe des Gepäckstücks eine wichtige Rolle. Ebenso sollte auch die Wahl des Materials, aus dem der Koffer gefertigt ist, gut überlegt sein. Wenn Du also planst, ein neues Gepäckstück anzuschaffen, dann solltest Du Dir auch im Hinblick auf die Materialwahl einige Gedanken machen. Unabhängig davon, für welches Material Du Dich entscheidest – sie alle haben sowohl ihre Vor- als auch Nachteile und dazu kommt, dass für verschiedene Reisearten sich bestimmte Materialien beim Koffern besonders gut oder eben auch nicht so gut eignen. Naturmaterial wie Leder sind nicht mehr so gängig, allerdings werden sie durch hochwertige weiche Nylonmaterialien oder Hartschalenkoffer aus verschiedenen hochwertigen Kunststoffen sehr gut ersetzt.

Nylonkoffer

Der Koffer aus Nylon wird üblicherweise für Weichgepäck genutzt. Er ist aus einem Polyamidmaterial gefertigt. Dabei handelt es sich um ein synthetisches Material, das aus Fasern dann zu einem Gewebe verbunden wird. Die Stärke des Materials wird mit Denier angegeben und gibt die Garnstärke wieder, aus dem der Stoff gefertigt ist. Das bedeutet für Dich, dass eine höhere Denier-Stärke auch einen reißfesteren Stoff bietet. Die Vorteile beim Koffer aus Nylon liegen darin, dass er relativ reißfest und strapazierfähig ist und dass er auch bis zu einem gewissen Grad wasserabweisend ist. Bei der Lagerung vom Nylonkoffer ist vorteilhaft, dass sich Motten an Deinen Koffer sicherlich nicht herantrauen und ihn durchlöchern. Zudem ist der Nylonkoffer insgesamt eines der leichtesten Gepäckstücke, das mit wenig Eigengewicht viel Stauraum bietet. Allerdings solltest Du den Nylonkoffer nicht unbedingt für Flugreisen auswählen, denn die Koffer werden hier beim Transport und Verladen großen Belastungen ausgesetzt, denen das Nylonmaterial möglicherweise nicht unbedingt standhalten kann.

Aluminiumkoffer

Ein Aluminiumkoffer besteht aus Leichtmetall. Das macht sich in einem insgesamt leichten Gewicht, der Korrosionsbeständigkeit des Koffers, seiner Langlebigkeit und auch seiner besonderen Festigkeit positiv bemerkbar. Ein wichtiger Vorteil beim Alukoffer liegt darin, dass er bruchfest und praktisch unverwüstlich ist. Allerdings ist das Aluminium biegbar und so können sich im Laufe der Zeit an der Kofferschale Dellen einstellen. Die können aber entweder problemlos wieder ausgebeult oder aber als ganz persönliche und charmante Note des Koffers akzeptiert werden. Nachteilig ist allerdings, dass der Aluminiumkoffer im Vergleich zu anderen Koffern ein höheres Gewicht aufweist. Obwohl der Koffer gerade für Flugreisen sehr robust ist, wirst Du dennoch mit diesem Koffermodell einiges Deines zulässigen Gepäckgewichts allein in den Koffer investieren müssen.

ABS-Koffer

Bei ABS handelt es sich um die Abkürzung für Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat, wobei es sich um einen thermoplastischen Kunststoff handelt, der in bestimmten Temperaturbereichen verformbar ist. Die positiven Eigenschaften beim ABS-Koffer liegen eindeutig in der enormen Stabilität und Schlagfestigkeit des Materials und darin, dass die Oberfläche auch besonders kratzfest ist. Damit ist der ABS-Koffer ideal für die Ansprüche, die eine Flugreise an das Gepäck stellt. Beachten solltest Du bei der Entscheidung für den ABS-Koffer, dass das Material unterschiedliche Qualitätsstufen haben kann. Ein Nachteil liegt beim ABS-Koffer eindeutig in der Umweltfreundlichkeit, denn er lässt sich nur sehr schwer recyclen.

ABS-Polcarbonatkoffer

Bei diesem Material der Koffer handelt es sich um ein Laminat aus Polycarbonat und ABS. Hier ist der Innenteil der Kofferschale aus ABS gefertigt und die Außenseite aus Polycarbonat. Dieses Koffermaterial zeichnet sich dadurch aus, dass es in der Produktion relativ günstig ist und Du somit einen preiswerten Koffer erstehen kannst. Insgesamt ist der Koffer aus diesem Material relativ leicht, allerdings auch nur bedingt belastbar, wenn Du ihn auf eine Flugreise mitnehmen möchtest.

Curv-Koffer

Hierbei handelt es sich um ein relativ neues Material, das derzeit lediglich bei den Koffern von Samsonite verwendet wird. Hergestellt wird Curv von der Firma Propex Fabrics in Deutschland. Bei Curv handelt es sich um ein Polypropylen, das in Fasern zunächst gewebt und dann unter Druck in verschiedene Lagen gepresst wird. Das Gewebe, das dann daraus entsteht, wird für die Herstellung der Koffer verwendet. Dieser Verbundstoff hat die positiven Eigenschaften, sehr flexibel und schlagfest zu sein und selbst bei niedrigen Temperaturen bruchfest zu bleiben. Nachteilig ist allerdings, dass Du diese Koffer nur in relativ hoher Preislage erwerben kannst.

HDPE-Koffer

Das Material, das auch als High Densit Polyethylen bekannt ist, zeichnet sich als sehr kälte- wie auch hitzebeständiger Kunststoff aus. Zudem ist das Material sehr schlagfest. Nachteilig ist allerdings, dass HDPE ein sehr hohes Gewicht mitbringt, weshalb es sich besonders für Flugreisen, wo die Belastbarkeit sehr wichtig ist, sehr schlecht eignet.

Lederkoffer

Bei Leder handelt es sich um das älteste verwendete Material für Taschen und Gepäckstücke. Mittels chemischer Verfahren wird die Tierhaut zu Leder veredelt. Lederkoffer haben eine glatte Oberfläche und eine raue Innenseite. Allein schon durch die Patina, die Ledergepäck im Laufe der Zeit ausbildet, was durch die natürliche Alterung und Gebrauchsspuren geschieht, bekommt das Gepäckstück eine einzigartige Optik. Es gibt die Gepäckstücke in verschiedenen Lederarten. Grundsätzlich zeichnet sich Ledergepäck durch seine Robustheit und seine Langlebigkeit aus. Nachteilig ist allerdings, dass Ledergepäck im Gegensatz zu Kunststoffmaterialien sehr pflegebedürftig ist. Während Taschen aus Leder immer noch im Trend liegen, ist der Reisekoffer aus Leder stark aus der Mode gekommen, weil andere Materialien ihn mit ihren positiven Eigenschaften ganz einfach überholt haben.

Polyamidkoffer

Das Material Polyamid ist ein synthetischer und thermoplastischer Kunststoff, der sich durch Reißfestigkeit und Scheuerbeständigkeit sowie Knitterarmut auszeichnet. Der Nachteil liegt allerdings in der Wasserdurchlässigkeit des Materials, so dass Reisegepäck, das im Regen abgestellt wird, durchaus durchnässt werden kann.

Polycarbonatkoffer

Das Material Polycarbonat, das kurz auch als PC bezeichnet wird, ist heute bei Reisekoffern sehr verbreitet. Entwickelt wurde das Material schon vor Jahrzehnten, nämlich im Jahr 1953 von der Firma Bayer AG. Polycarbonat stellt einen grundsätzlich transparenten Kunststoff dar, der allerdings leicht einfärbbar ist. Vorteilhaft bei Polycarbonat ist, dass das Material ein relativ geringes Gewicht aufweist, dabei hohe Schlag- und Bruchfestigkeit mitbringt. Auch bei hohen Temperaturen hält das Material seine Form. Sehr positiv bei diesem Material ist zudem, dass Polycarbonat sich schnell wieder in seine Ursprungsform drücken lässt, wenn der Koffer mal eine Beule bekommen hat. Ein weiterer Vorteil liegt in der Umweltfreundlichkeit des Materials, denn es lässt sich sehr leicht recyclen. Deshalb gibt es allerdings auch unterschiedliche Qualitätsstufen dieses Materials, was Du beim Kauf eines Koffers berücksichtigen solltest. Durch das erneute Einschmelzen von recyceltem Polycarbonat ist es nämlich nicht mehr so bruchsicher wie in Erstproduktion. Deshalb musst Du hier auf hochwertige Ware achten. Ein Nachteil liegt beim Reisekoffer aus PC eindeutig in seinem relativ hohen Anschaffungspreis, denn Polycarbonat ist in der Herstellung teuer. Oftmals sind deshalb auch Gepäckstücke aus Mischungen mit Polycarbonat im Handel erhältlich, die dann allerdings auch nicht mehr so bruch- und stoßfest sind.

Polypropylenkoffer

Das Material Polypropylen wurde schon im Jahr 1954 entwickelt. Beim PP, wie es kurz bezeichnet wird, handelt es sich um einen Kunststoff, der eine sehr geringe Dichte aufweist. Deshalb ist das Material schlagfest und bruchsicher, dabei aber vom Gewicht her sehr leicht. Hergestellt werden die Koffer aus PP im sogenannten Spritzgussverfahren. Der Kunststoff wird in eine Form gepresst und erhärtet dort. Das Ergebnis ist ein Koffer mit einer sehr dünnen aber widerstandsfähigen Schale, für den keine weitere Rahmenkonstruktion erforderlich ist. Das bedeutet ein geringes Gewicht des Gepäckstückes. Polypropylen hat allerdings den großen Nachteil, dass das Material bereits spröde wird. Deshalb sollte ein solcher Koffer nur in hochwertiger Qualität angeschafft werden, denn hier ist das Material bearbeitet und daher bis -40 °C temperaturstabil – was allerdings auch seinen Preis hat. Hier solltest Du nur auf Markenware setzen, um lange Freude an Deinem Koffer zu haben.

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